Deutscher Titel: Die Einsame im Meer - Das Märchen von der Meerjungfrau Arielle
Englischer Titel: Poor Unfortunate Soul: A Tale of the Sea Witch
Autor: Serena Valentino
Englisches Erscheinungsdatum: 22. Juli 2014
Deutsches Erscheinungsdatum: 30. August 2019
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-28034-3
Seiten: 320
Aufmachung: Hardcover
Genre: Märchen, Fantasy, Magie
Klappentext:
Wie wurde Arielles Tante so rachsüchtig und einsam?
Die Geschichte der Meereskönigstochter Arielle ist ein berühmtes Märchen über Verlieren, Wiederfinden und Aufbegehren. Die Rebellion gegen die Welt ihres Vaters kostet der kleinen Meerjungfrau ihre Stimme und fast ihre Seele. Aber am Ende überwiegt die Kraft des Guten.
Doch was ist mit Arielles Erzrivalin Ursula, der Seehexe? Wie wurde sie so grausam, höhnisch und hasserfüllt? Was trieb sie zu ihrer Besessenheit, Arielle zu vernichten?
Dieser Fantasy-Roman voller Magie, Spannung, Hass und Liebe deckt auf, warum aus der Seehexe Ursula eine rachsüchtige und zutiefst einsame Kreatur des Meeres wurde.
Fotos meines Bandes:
Auch hier behält man es bei beide Versionen der jeweiligen Figur darzustellen.
Meine persönliche Meinung:
In meiner persönlichen Meinung werde ich keine direkte Inhaltsangabe verfassen sondern nur meine Eindrücke und Meinungen. Dabei werden selbstverständlich Inhalte aus dem Buch vorkommen. Daher heißt es ab dem Umbruch SPOILER-ALARM!
Da Ursula eine meiner Lieblings-Gegenspieler in Disney Filmen ist, konnte ich das Erscheinen des Bandes kaum erwarten. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich mir jetzt im Nachhinein doch etwas mehr "Ausschmückung" ihrer Geschichte gewünscht hätte.
In diesem Band erfährt man quasi "beiläufig" dass Triton sie als kleines Kind ausgesetzt hat. Dass sie ohne Erinnung in ihrer menschlichen Hülle bei Menschen aufwuchs und das ihr Ziehvater ihretwegen getötet wurde. Allein schon Tritons Verrat an ihr überbringt glaubhaft warum Ursula später im Film die Ursula ist die wir kennen. Umso enttäuschter ist man nach diesem Band von Triton, der so gesehen im Film viel zu freundlich erscheint. Es ist schockierend dass das alles nur eine Fasade ist und er Schuld an Ursulas Miserie ist. Ich sehe das jetzt jedenfalls so und Ursula tut einem wirklich leid.
Was an ihrem "Ende" nun anders ist als an dem Ende der bösen Königin ist, dass man hier bei Ursula nichts in der Richtung hingebogen hat als hätte sie sich nochmal zum Guten wenden können. Als hätte sie gerettet werden können. Gut, die böse Königin konnte auch nicht gerettet werden aber die fand ein tragisches Ende, lebt ja auch irgendwie weiter. Bei Ursula macht man es konsequent und man stellt es dar dass Ursula ohnehin nicht mehr zu Retten war. So sehr hat der Hass und die Einsamkeit sie zerfressen. Einach eine tragische Geschichte von der im Grunde noch viel mehr zu erhzählen hätte sein müssen. Wie oben erwähnt, es erschien mir so "beiläufig" dass man in ihrem Band ihre Geschichte erzählt. Aus irgendeinem Grund lag der Schwerpunkt der Handlung nur zur Hälfte auf Ursula bezogen. Die andere Hälfte lag auf den drei verdrehten Schwestern, Circe, der Hexe aus den Legenden, andeutungen auf Maleficent und Prinzessin Tulip feiert auch ihr Comeback.
Auf gewisse Weise war es unausgesprochen erfrischend und interessant zu erfahren das die Hexen alelsamt Ursulas Freundinnen waren auch wenn jede von ihnen jeweilse mit Vorsicht zu genießen war, dennoch hätte man Ursulas Geschichte noch mehr aussmücken können.
Die ganzen Verknüpfungen jedoch fand ich einfach genial! So war es Ursula die Tulip vorm ertrinken gerettet hat als sich diese nachdem das Biest ihr das Herz gebrochen hat, sich von den Klippen stürzte. Man erfährt auch dass die verdrehten Schwestern ihre Muschelkette eine zeitlang in ihrem Besitz hatten und sie ihr in einem Handel wieder zurückgaben. In diesem Band wurde vieles von den "Nebenhandlungen" aufgeklärt und neu eingebaut. So wird am Ende des Bandes, der mit einem Cliffhanger endet, wohl auf den nächsten Band hingedeutet der sich um die dunkle Fee drehen wird. Ich bin schon mehr als gespannt darauf.
In diesem Band wird auch erstmalig so etwas wie eine kleine "Zeitangabe" hinterlassen und auf den Fakt hingewiesen das die Königreiche des Biestes, von Schneewittchen, Maleficent und die Handlung um Arielle in diesselbe Zeitlinie und Welt gehören. Und das Königreich Morningstar zu dem Prinzessin Tulip gehört. Ich frage mich in welchem Bezug sie zu all den Märchen steht, denn genau wie die drei Schwestern, deren Katze und die Hexe aus den Legenden scheint sie nicht zu den Originalmärchen zu gehören und wurde extra für diese Geschichtenreihe erfunden.
Ich liebe diese Bände wirklich!
Auch wenn dieser Band mir etwas zu wenig von Ursula gab, fand ich ihre Geschichte mehr als gelungen, glaubhaft und ja, gut so wie sie ist. Ich schätze ich werde Ursula beim nächstenmal im Film mit anderen Augen sehen und ich werde auch genau auf Tritons Mimik und Wortwahl achten. Besonders schön fand ich dass man Arielles Mutter in Ursulas Erinnerung erwähnt hat und dass sie Ursula immer freundlich gesonnen war. Wirklich wunderbar.
Was mir auch gut gefallen hat war das man Ursulas Gestaltwandlerei erklärt hat. Bis jetzt glaubte man immerhin das "Vanessa" nur im Film als Arielles Wiedersacherin erschienen ist. Allerdings war Vanessa schon vorher Ursulas menschliche Gestalt als sie bei den Menschen aufwuchs oder als sie als "Meerjungfrau" getarnt bei ihrem Bruter Triton im Schloss lebte weil dieser ihre wahre Gestalt zu ekelerregend empfand. Und das Ursula, Vanessas Erscheinung im Grunde gehasst hat. Verständlich eigentlich, war sie ja nur ihre "Tarnhülle"
Wirklich ein Grandioser Band.
Was mir noch irrsinnig gefallen hat war Arielle. Anders als in den vorgänger Bänden bekommt sie nämlich etwas mehr Screentime und sogar die meisten Szenen die man aus dem Film kennt sind im Buch enthalten. An Arielle hat mir eben besonders gefallen dass sogar der Moment kommt indem sie ihre Entscheidung an Land zu gehen bereut. In dem Moment als sie gegen Ursula verliert und droht in ihrem Garten zu landen. Sie fragt sich ob dieser Prinz, der sie scheinbar nicht liebt, es wert war ihre Freunde und Familie zu verlassen. Sie würde in Ursulas Garten landen und niemand würde erfahren wo sie abgeblieben ist. Diesen gefühlvollen Zwiespalt Arielles hat man hier wunderbar erzählt und eingefangen. In den Kinderfilm hätte das niemals gepasst, in das Buch schon und ich sage immer noch das diese Bände nichts für Kinder sind.
In diesem Sinne, freue ich mich schon auf Band 4 auch wenn man noch nicht weiß wann dieser erscheinen wird.
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